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Pferdekrankheiten

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Krankheiten A-G

 

Abszess

Arthritis

 

Arthrose

Austrocknung

 

Ballentritte

Bauchfellentzündung

 

Beugensehnenentzündung

Bindehautentzündung

 

Blutende Wunden

Bornasche Krankheit

 

Botulismus

Chronische Bronchitis

 

Dämpfigkeit

Druse

 

Dummkoller

Eckstrebendruck

 

Einschuss

Erschöpfung

 

Festliegen

Fieber

 

Fohlenlähme

Fußräude

 

Gelenkentzündung

Gleichbeinentzündung



 

Abszess:
Es ist eine im Körpergewebe gebildete und abgekapselte Eiteransammlung. Dieses entsteht in den meisten Fällen durch das Eindringen von Fremdkörpern in die Haut und dem Unterhautgewebe. Bei kleineren Infektionen können diese leicht mit Hilfe von Lavendelöl, Kamillenöl, Eukalyptusöl oder Kiefernnadelöl behandelt werden. Wesentlich besser eignet sich aber Teebaumöl, denn es hat auch noch die Eigenschaft, den Eiter unter der Haut zu zersetzen und wirkt deshalb besonders rasch. Es sollte direkt auf die befallende Stelle aufgetragen werden, hierdurch wird erreicht, daß das öl die Haut durchdringt und bis zum Infektionsherd vorstößt, wo es seine antibiotische Wirkung einsetzen kann. Es sollte aber mehrfach täglich aufgetragen werden. Vorbeugend, aber auch die Heilung unterstützend haben sich ebenso Produkte auf Basis des Aloe Vera Saftes gezeigt.


Arthritis:

(Gelenkentzündung) ist ein Oberbegriff für eine Reihe verschiedener, entzündlich verlaufender Gelenkerkrankungen. Sie wird auch als sterile Gelenkentzündung als Folge gedeckter Verletzungen bezeichnet. Auslöser gedeckter Gelenkverletzungen ist ein ein- oder mehrmaliges Trauma (den Organismus schädigende Einwirkung), welches je nach Schwere der Gelenkschädigung zu Lahmheiten unterschiedlicher Grade führen kann. Bekannte Traumen, welche zu einer Arthritis führen können, sind beispielsweise Verrenkungen, Verstauchung und Quetschungen. Abhängig von der Stärke und Art dieser Einwirkungen bildet sich die Entzündung akut (plötzlich einsetzend) im Bereich der Innenauskleidung der Gelenkkapsel. Als klinisches Symptom zeigt sich eine vermehrte Füllung des Gelenksacks. Durch das erhöhte Volumen steigt der Druck innerhalb des Gelenks an, es kommt zu einer schmerzhaften Dehnung der umgebenden Gelenkkapsel. Die Symptome Lahmheit und Schmerzreaktion sind abhängig vom Ausmaß dieser Dehnung. Bei Quetschungen oder überdehnung einer Gelenkkapsel bzw. der umliegenden Bänder können sich zudem Schwellungen durch Ansammlung von Flüssigkeit und Blut in den betroffenen Gewebeteilen bilden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu Schäden am Gelenkknorpel (Aufrauhung der Oberflächen, verstärkte Abnutzung), ausgelöst durch die entzündlich (oder blutig) veränderte Gelenkschmiere (Synovia). Eine akute Entzündung im Bereich des Weichteilgewebes der Gelenke geht häufig in eine chronische Form (Gelenksgalle) über. Gestauchte oder gequetschte Gelenke bleiben anfällig für erneute Verletzungen. Die größte Gefahr besteht in einem übergang der Arthritis in eine Arthrose, insbesondere dann, wenn die Arhritis nicht konsequent therapiert wurde. Diagnose, zu welcher im Zweifelsfall auch eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss möglicher Komplikationen durchgeführt wird. Bei kompliziert gelagerten Verrenkungen oder Verstauchungen kann eine Einweisung in die Klinik erforderlich sein. Blutige Gelenkergüsse werden bei länger andauernden Schmerzzu- ständen punktiert, um den Druck zu entlasten. Bei massiver Gelenkverletzung wird evtl. ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um die Gelenkstellung oder umgebende Weichteile wieder herzustellen. Auch nach Abschluss der Behandlung einer Arthritis darf das Pferd nicht sofort wieder belastet werden, auch nicht kontrollierter Auslauf (Weidegang) sollte vermieden werden. Empfehlenswert ist hier immer eine Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt.


Arthrose:

Die Arthrose ist ein chronische Gelenkentzündung unterschiedlicher Ursache in Verbindung mit Gewebeveränderungen. Sie zählt zu den degenerativen Erkrankungen, also Erkrankungen mit strukturellen oder funktionellen Abweichungen von der Norm im Sinne einer Funktionsminderung. Arthrose ist unheilbar. Als Auslöser einer Arthrose können alle entzündlich verlaufenden Gelenkerkrankungen auftreten, wie etwa die Arthritis oder auch Entzündungen nach einer offenen Gelenk- Verletzung. Auch häufige überbelastungen der Gelenke führen zu Störungen im Stoffwechsel des Gelenkknorpels. Hier sind einige Reitstile häufiger betroffen, etwa beim Wettkampf von Western-Pferden (Cutting !), ebenso einige Rassen, wie zum Beispiel das Tennesse- Walking Horse, bei welchem durch die gewünschte, hohe Knieaktion ein größeres Gewicht auf die Hinterbeine wirkt. Hinzu kommen auch angeborene oder später erworbene Fehlstellungen, Störungen bei der Entwicklung des Skeletts, unsachgemäße Haltung oder Nutzung des Pferdes, falsche oder fehlende Hufpflege und anderes mehr. Eine Arthrose wird in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium vom Pferdehalter bemerkt, zumeist als ständig wiederkehrende, wechselhafte Lahmheit unterschiedlicher Schwere. In den meisten Fällen zeigen die Tiere keine sicht- oder fühlbaren Veränderungen an den betroffenen Gelenken. Die Diagnose einer Arthrose ist aufwändig. Unter Umständen müssen neben den regulären Lahmheitsuntersuchungen wie etwa Vorführen und Vorreiten des Pferdes oder Provokationsprobe noch zusätzliche Untersuchungen wie etwa Gelenkdruckmessung oder erweiterte Röntgen- und Ultraschalldiagnosen erstellt werden. In besonders schwierigen Fällen kann auch unter Vollnarkose eine Gelenkspiegelung (Arthrosekopie) herangezogen werden, um ein genaues Bild über das Ausmaß der Gelenkzerstörung zu erhalten.


Austrocknung:

Ein hochgradiger Verlust an Körperwasser, der nicht durch vermehrtes Trinken ausgeglichen wird, kann durch heftigen anhaltenden Durchfall, aber auch mangelndes Tränken bei Hoch- und Ausdauerleistung verursacht sein. Die Folgen sind Nierenschäden, Bluteindickung, Sauerstoffmangel in den Organen, außer Hitzschlag kann es zu tödlichem Kreislaufschock infolge Volumenmangels kommen. Anzeichen: Schlechte Erholung nach schweißtreibender Belastung, Puls überhöht, Temperatur erhöht, Schwäche, schwankender Gang, Anzeichen von Verdauungsproblemen, Kolik. Gegenmaßnahmen: Sofort den Tierarzt rufen. Pferd an kühlem, schattigen Ort ruhigstellen, geringe Mengen Wasser in kurzen Abständen anbieten.


Ballentritte:

Das Pferd tritt sich mit dem Hinterhuf auf den gleichseitigen Vorderhuf. Dies kann auf ein ungünstiges Verhältnis der Beine zum Rumpf zurückführen, geschieht aber auch bei ermüdeten Pferden.


Bauchfellentzündung:
Eine lebensbedrohliche Erkrankung! Sie entsteht durch Eindringen von Schmutz und/oder Bakterien in die Keimfreie Bauchhöhle.


Beugensehnenentzündung:
Eine Schwellung entlang des Röhrbeins. Meist betroffen sind die Vordergliedmaßen. Ursache kann überlastung sein, aber auch das Streifen mit einem anderen Huf.


Bindehautentzündung:

Eine Entzündung der Bindehaut ist oft ein Anzeichen für eine tiefergreifende Erkrankung. Die Anzeichen dafür sind eine getönte Bindehaut, gerötetes und geschwollenes Auge, starker Tränenfluss, scheuern durch Juckreiz oder evtl. Allergie. Die Ursachen sind meist Fremdkörper, Staub, Mücken/Fliegen (welche u.U. Eier abgelegt haben, Infektionen oder andere Verletzungen am Auge, z.B. Hornhautverletzung. Das Pferd sollte auf jeden Fall in eine lichtgeschützte Box gestellt werden, und umgehend ein Tierarzt gerufen werden! Wird eine Bindehautentzündung zu spät erkannt, oder falsch behandelt, kann es zu einer dauerhaften Schädigung des Auges, bis hin zur völligen Erblindung kommen!


Blutende Wunden:
Blutende Wunden sehen oft viel schlimmer aus als sie sind. Ein Blutverlust von 6-10 Litern sind nicht sehr problematisch, denn im Pferdekörper zirkulieren rund 40 Liter Blut. Die Wunde sollte sehr gut desinfiziert, und danach ein Druckverband angelegt werden. Bei schlimmeren Verletzungen sollte natürlich ein Tierarzt hinzugenommen werden!


Bornasche Krankheit
Die Bornasche Krankheit, ist eine Virusinfektion, die bereits seit über 200 Jahren bekannt ist. Ihren Namen verdankt sie der Kreisstadt Borna in Sachsen, wo sie erstmalig in seuchenhaften Umfang auftrat. Befallen werden von diesem Virus Pferde, Rinder (selten), Schafe (häufig), Katzen, Hunde, Ratten und Strauße. Bei einigen anderen Tierarten wurden ebenfalls, wenn auch sehr selten, serologische Proben positiv getestet. Dazu zählen u.a. Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel.Pferde gelten als primärer Wirt des Bornavirus. Unklar ist, ob die BD als Zoonose (vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung) gilt. In einigen Fällen wurden Antikörper auf das BD-Virus bei Patienten mit speziellen Formen von Depressionen oder dem Chronic Fatique Syndrome (Chronische Müdigkeit) nachgewiesen. Die übertragung des neurotropen (das Nerven- system beeinflussenden) BD-Virus erfolgt über die Nasenschleimhäute. Die Inkubationszeit liegt zwischen einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Pferde erkranken in der Regel am schnellsten, hier beträgt die Inkubationszeit selten mehr als 14 Tage. Die Erkrankungsrate wird mit rund 5% aller Fälle angegeben, die Todesrate liegt bei erkrankten Pferden bei über 90% aller Fälle. Das BD-Virus greift das ZNS (Zentrales Nervensystem) an und führt zu dort zu Läsionen (Störungen im allgemeinen). Diese Läsionen zeigen sich bei Pferden vorwiegend als eine das Gehirn betreffende Erkrankung wie etwa einer nichteitrigen Entzündung des Gehirns / Rückenmarks. Es kann vorkommen, dass das Virus auch die spezielle Form der weissen Blutkörperchen (Leukozyten)) und Zellen des Deckgewebes befallen. Da die Infektion vom ZNS ausgeht, zeigen sich hier typische Symptome: Das Tier sondert sich von der Herde ab und wird verhaltensauffällig, Depression, starker Bewegungs- drang und Leerkauen. Im späten Stadium neigen die Tiere zum Umfallen und Festliegen.Ein Nachweis der Infektion mit dem BD-Virus erfolgt beim lebenden Tier über einen Antikörper-Nachweis (Titer-Test) im Liquor (Flüssigkeit - hier: Gehirnflüssigkeit) und / oder im Serum (Blutserum). Bei toten Tieren Nachweis über Antigene direkt im Hirngewebe.Der Körper reagiert auf das BD-Virus mit der Bildung der oben angeführten Antikörper. Diese Antikörper führen aber nicht zu einer Neutralisierung des Virus und hemmen daher nicht seine weitere Ausbreitung.Es gibt keine Vorbeugung gegen das BD-Virus. Ein früher eingesetzter Impfstoff ist nicht mehr zugelassen. Eine Therapie ist nicht möglich.Eine Infektion mit dem Borna-Virus ist in Deutschland nach dem Tierseuchengesetz meldepflichtig. Betroffenen Tiere werden in der Regel getötet.Eine Diagnose von BD ist ohne Laboruntersuchung nicht zuverlässig möglich. Viele Symptome ähneln beispielsweise Tetanus, Tollwut, Gehirntumoren oder eitriger Meningitis.


Botulismus:
Botulismus ist eine in der Regel tödlich ver- laufende Vergiftung, die verhältnismäßig selten, und überwiegend bei Fohlen vorkommt. Die Vergiftung wird durch ein von Bakterien produziertes Neurotoxin verursacht. Die Bakterien überdauern längere Zeit im Erdboden und widerstehen gleichermaßen sehr hohen und tiefen Temperaturen sowie einer Austrocknung. Die Vermehrung erfolgt in verwesenden Kadavern, in einigen Fällen auch in der Vegetation. Die Aufnahme des Erregers geschieht über Futter, welches mit kontaminierten Kadavern in Berührung stand. Risikobehaftet sind zudem Wiesen, die mit Schlamm aus stehenden Gewässern überflutet wurden. über solche Futtermittel gelangen die Bakterien in den Magen- Darm-Trakt und beginnen dort auszukeimen und das Neurotoxin zu bilden. Vom Darm gelangt es über die Blutbahnen in den Körper. Es lagert sich an den motorischen Endplatten der Nervenbahnen ab und verhindert dort, ähnlich wie bei Tetanus, die Ausschüttung von Acetylcholin. Bereits die Aufnahme von wenigen milliardstel Gramm des Bakteriums je kg Körpergewicht bedingt eine Vergiftung. Die Prognose bei Botulismus ist schlecht, im Allgemeinen verläuft die Erkrankung innerhalb von zwei Tagen durch Atemstillstand letal. Als Therapiemöglichkeiten gibt es z.B. mit Aktivkohle oder Glaubersalz, Gabe von Penicillin in hohen Dosen sowie künstliche Ernährung und Beatmung. Die Verabreichung eines Antitoxins ist möglich, diese kann jedoch nur das Neurotoxin neutralisieren, welches noch nicht in den Endplatten gebun- den ist. In Deutschland sind Antitoxine nicht zugelassen. Grundsätzlich gibt es eine vorbeugende Impfmöglichkeit. Des erforderliche Vaccin ist in Deutschland ebenfalls nicht zugelassen. Ob Futtermittel mit dem Erreger versehen sind, läßt sich nur im Labortest nachweisen. Die sichtbaren Eigenschaften der Futtermittel verändern sich durch eine Verseuchung mit diesen Erregern nicht.


Chronische Bronchitis
Als chronisch wird diese Entzündung der Bronchien bezeichnet, da sie sich langsam fort- schreitend entwickelt und mit den verfügbaren Mitteln nicht therapierbar ist. Der häufigste Auslöser für eine COB ist eine nicht erkannte oder nicht korrekt und abschließend behandelte akute Bronchitis. Faktoren wie übermäßig staubhaltige Atemluft im Stall oder das Vor- kommen anderer Schadstoffe wie z.B. Rauch- gase begünstigen die COB. Bei einer COB besteht eine fortgeschrittene Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen), welche aus dem Umstand resultiert, daß die Selbstreinigungsfähigkeit der Atemwege stark beeinträchtigt ist. Im Normalfall sorgen winzige Flimmerhärchen für den Abtransport von Schleim und Schmutzpartikeln aus dem Atmungstrakt. Verkleben diese Flimmerhärchen, können sie ihrer Aufgabe nur noch eingeschränkt nachkommen. An COB leidende Pferde zeigen ständige Atemnot auch bei kleinsten Belastungen, Husten und stark verminderte Leistungsfähigkeit. Durch die Verengung der Atemwege und Schädigung der Alveolen entstehen für das Tier Probleme bei der Atmung. Ein Pferd benötigt in Ruhe rund 300m³ Luft in der Stunde. Diese Menge muß durch die verengten Atemwege gepresst werden. Das Pferd setzt nun zusätzlich seine Bauchmuskulatur ein, um ausreichend Luft ein- und wieder auszuatmen. Durch diese permanente Anspannung der Bauchmuskulatur bildet sich am unteren Bauch entlang des Rippenbogens eine sichtbare Vertiefung, die so genannte Dampfrinne. Die Dampfrinne gilt als sicheres Anzeichen für das Vorhandensein einer unheilbaren Dämpfigkeit des Pferdes.Ein Tierarzt sollte über geeignete Maßnahmen zur Therapie entscheiden. Erkrankte Pferde müssen geschont werden. Eine Verbesserung des Allgemeinzustands wird auch durch änderung der Haltungsbedingungen erzielt. Viel Weidegang ist zu empfehlen.


Dämpfigkeit:
Unter Dämpfigkeit versteht man unheilbar chronische Funktionsstörungen der Atmung, bei denen die Lungenbläschen (Alveolen) irreversibel geschädigt sind.Eine Dämpfigkeit kann durch verschiedene vor- angegangene Erkrankungen ausgelöst werden. Darunter fallen z.B. die Lungenentzündung, chronische Bronchitis, Lungenwürmer und auf den Atmungstrakt wirkende Allergien. Ein Pferd in Ruhe benötigt pro Stunde rund 300m³ Atemluft. Bedingt durch die Funktionsstörungen der Atemwege setzt es zur Unterstützung die Bauchmuskulatur ein, um die be- nötigte Menge Luft ein- und auszuatmen. Die Bauchmuskulatur unterliegt einer ständigen Anspannung, wodurch sich entlang des Rippenbogens unter dem Bauch eine sichtbare Vertiefung, die Dampfrinne, ausbildet. Diese Dampfrinne gilt als sicheres Zeichen einer un- heilbaren Dämpfigkeit.


Druse:

Die Druse ist eine bakterielle Infektion, ausgelöst durch den Erreger Streptococus equi. Diese Bakterium wird über die Atemluft, den Speichel sowie Nasenausfluß übertragen und ist hochgradig ansteckend. In der Regel infizieren sich Pferde zwischen dem ersten bis hin zum fünften Lebensjahr mit der Druse, Die Inkubationszeit liegt bei bis zu zehn Tagen, teilweise kann die Krankheit auch bereits nach drei Tagen ausbrechen. Während der Inkubations- zeit ist das betroffene Pferd bereits überträger der Krankheit und ist ein Risiko für seine Artgenossen. Auch nach einer bereits überstandenen können die Erreger noch Monate weiter übertragen werden. Die auslösenden Bakterien setzen sich in den Lymphknoten im Kehlbereich und der oberen Halsregion fest und führen an diesen Stellen zu gut sicht- und fühlbaren Schwellungen, an denen das Pferd mit Schmerz auf Berührung reagiert. Zu den Schwellungen kommt noch hohes Fieber von mehr als 40°C, Husten und Atemnot, Nasenausfluß und, je nach Schwere, ein depressives Verhalten und Freßunlust. Die Symptome, mit Ausnahme des Fiebers treten allerdings nicht bei allen Fällen einer Druse auf. Wird die Druse nicht konsequent therapiert, kann es zu schweren Komplikationen führen. Bedingt durch die Lymphschwellungen verengt sich der Rachenraum und behindert die Atmung, der linke Kehlkopfnerv kann gelähmt werden und das Kehlkopfpfeifen verursachen. In den Luftsäcken entstehen u.U. Abszesse, die in schweren Fällen Metastasen im Gehirn, in Gelenken, in der Leber, Lunge und den Nieren bilden und dann lebensbedrohlich sind. Helfen können warme Wickel in der Kehlregion, sofern der Tierarzt zustimmt. Das Pferd sollte in einer sauberen Box mit viel frischer, aber zug- und staubfreier Luft untergebracht werden.


Dummkoller:

Dummkoller, auch als Dummsein oder einfach nur Koller bekannt, ist eine bewußtseinseintrübende Gehirnwassersucht, die akut oder über einen längeren Zeitraum auftritt. Bei einer Gehirnwassersucht wird der Abfluss des Gehirnwassers aus der Schädelhöhle durch verschiedene Ursachen eingeschränkt oder völlig verhindert. Durch diesem Umstand kommt es zu einem verstärkten Absterben der Gehirnzellen. Als Auslöser kommen zum Beispiel Geschwüre, toxisch wirkende Stoffwechselprodukte oder die Bornasche Krankheit zum Tragen. Die Erkrankung kann über einen sehr langen Zeitraum verlaufen, sie endet zumeist tödlich. Nicht immer muss hier aber der Dummkoller die Todesursache darstellen. Häufig führen die den Dummkoller verursachenden Erkrankungen zum Tode. Die Erkrankung ist chronisch und prinzipiell unheilbar. Es gibt kaum typische Anzeichen für Dummkoller. Die meisten Pferde werden verhaltens- auffällig, zeigen einen stieren Blick, wirken ständig schläfrig, der Kopf ist meistens gesenkt. Die Ohren zeigen ein unphysiologisches Spiel, das (Schmerz-) Empfinden wird stark herabgesetzt, beim Fressen wird das Futter im Maul "vergessen". Kreuzt man einem unter Dummkoller leidenden Pferd die Vorderbeine, bleiben die Tiere in dieser Position stehen. Dummkoller zählte früher mit zu den sechs Hauptmängeln im Rahmen der kaiserlichen Viehmängelverordnung. Diese Regelung mit den Gewährsmängeln und Gewährsfristen ist seit dem 01. Januar 2002 Geschichte und wird durch die Reform im Schuldrecht im Bezug auf den Verbrauchsgüterschutz abgelöst


Eckstrebendruck:
Ein schlecht sitzendes Eisen verursacht einen Bluterguss. Die Symptome dafür sind ein warmer Huf und man kann die Lahmheit in einer Wendung vermehrt feststellen. Ruhe, vorsichtiges Beschneiden durch den Hufschmied veranlassen.


Einschuss:

Einschuss, auch Phlegmone genannt, sind akute oder chronische Entzündungen des Unterhautbindegewebes oder der Lymphgefäße, hervorgerufen durch eine lokale oder allgemeine bakterielle Infektion. Ausgelöst wird diese Infektion in der Regel durch Streptokokken, unter Umständen auch durch Staphylokokken. Bereits kleinste, kaum sichtbare Verletzungen der Haut bieten den Erregern Zugang in den Körper, wo sie zumeist lokale, heftige Entzündungen verursachen. Bei Pferden bilden sich ein Einschuss häufig an den Hintergliedmaßen im Bereich des Röhrbeins. Oft sind auch benachbarte Gelenke betroffen, es ent- steht eine schmerzbedingte Lahmheit. Kommt es zu einem hochakuten Fall, wird der Allgemeinzustand des Pferdes erheblich beeinträchtigt. Bei einer Phlegmone ist schnelles Handeln nötig, da die Gefahr einer eitrigen Einschmelzung des betroffenen Unterhautbindegewebes besteht. Eine solche Einschmelzung ist nur sehr schwer zu therapieren. Wird eine Phlegmone nicht korrekt behandelt, kann es zu einer Elephantasis, der Bildung eines Elefantenfußes an der betroffenen Gliedmaße kommen. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch Angußverbände, Gabe von Antibiotika und, je nach Schwere, dem Einsatz von Diuretika


Erschöpfung:
Akute Erkrankung oder Festliegen mit vielen vergeblichen Versuchen aufzustehen kann ebenso wie überforderung des Pferdes zu seiner völligen Erschöpfung führen. Meist treten solche Zustände erst spät, dann aber dramatisch zutage. Anzeichen: Apathisches, abwesendes Verhalten, schwankende Bewegungen, mangelnde Regeneration, Hinlegen trotz unruhiger Umgebung. Gegenmaßnahmen: Jegliche Arbeit sofort einstellen, liegende Pferde in Ruhe lassen, Regeneration im Schatten oder eingedeckt (Sommer/Winter) beobachten, bleibt der Puls dennoch deutlich über normalem Wert von maximal 40 Schlägen/Minute, Tierarzt rufen!


Festliegen:
Hier handelt es sich darum, daß das Pferd so unglücklich liegt, daß es aus eigener Kraft nicht hochkommt. Ursache kann ungeschicktes Wälzen in eine Ecke oder gegen ein Hindernis sein, aber auch Einbrechen in eine Vertiefung oder Schneewehe. Anzeichen: Das Pferd ist nicht in der Lage, sich aus der Situation selbst zu befreien und aus eigener Kraft aufzustehen. Gegenmaßnahmen: Vor allem Ruhe bewahren und keine Hektik verursachen! Steht das Pferd trotz genügend Platz nicht auf, Tierarzt rufen, Pferd liegen lassen. Bei beengten Platzverhältnissen versuchen, die Beine des Tieres angewinkelt unter den Körper zu platzieren. Nur mittels breiter Gurte Aufstehhilfe geben! Bei Festliegen in Gelände oder Schneewehe versuchen, einen Ausstieg nach vorn zu schaffen. Muß schlimmstenfalls ein Kran o.ä. eingesetzt werden, Pferd vorher vom Tierarzt untersuchen und mit Medikamenten beruhigen lassen. Auch bei langem Festliegen ist es notwendig, nach dem Aufstehen eine tierärztliche Untersuchung wegen etwaiger Druckstellen und Nervenquetschungen vornehmen zu lassen.


Fieber:

Von Fieber spricht man bei einer außerhalb der normalen Toleranzen liegenden Körpertemperatur. Bei Pferden beginnt das Fieber ab etwa 39°C.Gesteuert wird der Temperaturhaushalt vom Hypothalamus im Gehirn. Wird von hier aus eine Anhebung der Körpertemperatur veranlasst, so ist dies ein sicheres Zeichen für das Vorliegen einer Infektion (Hier wird vorausgesetzt, dass das Tier zuvor keiner großen körperlichen Belastung ausgesetzt war). Viele Krankheitserreger können bei höheren Temperaturen nicht überleben bzw. stellen ihre Vermehrung ein. Aus diesem Grund ist das Fieber eine durchaus wirksame Selbsthilfe des Pferdekörpers. Kritisch sind Situationen, in denen das Fieber über einen längeren Zeitraum besteht und/oder die Körpertemperatur Werte von etwa 41°C übersteigt. In diesen Fällen sollte ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, um die Ursache zu bestimmen. Gemessen wird die Körpertemperatur im After des Tieres, um möglichst genaue Werte zu erhalten. Es eignet sich ein herkömmliches Fieberthermometer, vorzugsweise ein digitales Modell. Diese besitzen mehrere Vorteile. Zum einen enthalten sie kein Quecksilber, welches bei einem Glasthermometer bei Bruch aus- treten kann, zum anderen werden Ablesefehler vermieden. Diese Geräte werden allgemein zu Preisen von unter DM 20,-- angeboten. Das Thermometer wird etwa 5cm tief in den After eingeführt. Bei Quecksilberthermometern beträgt die Messdauer mindestens zwei Minuten, bei Digitalthermometern wird das Messende durch einen Signalton angezeigt. Auch in diesem Punkt gibt es einen Vorteil der Digitalthermometer zu vermerken: Die Messung wird vom Gerät als beendet gemeldet, sobald der Messwert sich sicher stabilisiert hat. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, einen Bindfaden o.ä. am Thermometer zu befestigen, um ein "Verschwinden" auszuschließen. Aber auch mit dieser Vorsichtsmaßnahme sollte das Thermometer während der Messung stets fest- gehalten werden.


Fohlenlähme:

Diese Krankheit hat nichts mit Lähmung zu tun, sondern verbergen sich dahinter jene zahlreichen Infektionskrankheiten, die beim jungen Abwehrschwachen Organismus zu schweren Erkrankungen und somit zum Festlegen ( Fohlenlähme ) führen können. Tritt meist in den ersten 1-2 Lebenswochen auf. Die Merkmale dafür sind schmerzende Gelenke, Saugunlust und Fieber. Die Stute und das Fohlen sollten in einer reichlich und vor allem sauber eingestreuten Box stehen. Es muss sehr darauf geachtet werden, dass das Fohlen innerhalb der nächsten 2 Std. nach Geburt mindestens 1,5l Kolostralmilch trinkt. Die erste Milch der Stute enthalt nämlich die wichtigen Abwehrstoffe enthalten sind, die das Fohlen vor Lähmung, Grippe und Durchfall schützen. Sollte das Fohlen nicht trinken, muss der Tierarzt gerufen werden!!


Fußräude:

Wird durch kleine Milben, den Choiroptes verursacht. Diese lassen sich meist an der Fesseln und dem Ansatz der Schweifrübe nieder und nagen die oberen Hautschichten an. Durch das Knabbern und Kratzen werden die betroffenen Stellen kahl, und fangen an zu verkrusten. Die Krusten können mit einem entfettenden, milden Shampoo aufgeweicht und abgelöst werden. Der Tierarzt kann mit entsprechenden Mitteln die Milben innerhalb 14 Tagen abtöten.


Gelenkentzündung:

Ursache für eine Gelenkentzündung sind oft Sturz- oder Trittverletzungen.


Gleichbeinentzündung:

Die Gleichbeinlahmheit ist im allgemeinen auf tiefem Boden deutlicher zu erkennen. Aber auch bei Trabverstärkungen und engen Wendungen wird die Lahmheit besonders deutlich erkennbar. Gleichbeinerkrankungen treten häufig an den Vorderbeinen, kommen allerdings vor allem bei Dressurpferden auch an den Hinterbeinen vor. Röntgenologisch sind Gleichbeinerkrankungen an unscharf begrenzten Rändern, unscharf abgegrenzten Blutgefäßen und blasser, poröser Knochenstruktur erkennbar. Der eigentliche Schmerz tritt dann durch den Reibepunkt zwischen der rauhen Gleichbeinfläche und der tiefen Beugesehne auf. Die Beugesehnenscheide befindet sich direkt in diesem sensiblen Bereich und kann sekundär erkranken. Unter Umständen kann es auch zu Reibepunkten im Bereich zwischen Gleichbein und Röhrbein kommen. Allgemein ist häufig überbelastung Ursache für Gleichbeinlahmheit. Auch falsche Aufzucht kann zu Gleichbeinschwäche führen. Bei dieser Erkrankung ist die regelmäßige Korrektur vor allem des Zehenwachstums zu beachten. Weiterhin ist offensichtlich, dass übergewichtige Pferde unverhältnismäßig häufig an den Gleichbeinen erkranken. Artgerechte Aufzucht, Korrektur von Fehlstellungen am Huf, Vermeiden von überbelastung sind sehr wichtig, um diese Krankheit gar nicht erst entstehen zu lassen.


 
   
 
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