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echte Haltung von Kaninchen
Kaninchen sind Gruppentiere.
Allein gehalten fühlen sie sich einsam, langweilen sich und werden mit der Zeit apathisch.
Selbst ein noch so aufmerksamer
menschlicher Spielpartner kann
auf Dauer die intensiven Knuddelphasen
mit Artgenossen nicht ersetzen.
Doch die Gruppenhaltung im engen
Käfig ist nicht so einfach.
Innerhalb der Gruppe herrscht eine
strenge Hierarchie und die will
erkämpft werden. Rangeleien sind vorprogrammiert.
Werden die Kaninchen im
großen Freigehege gehalten,
können sie sich während der temporär auftretenden Rangeleien eher aus
dem Weg gehen. Dagegen kann die Käfighaltung zu einer stärkeren
Aggressivität führen. Also lieber Einzeltierhaltung?
Ich meine nein. Die Tiere verlieren
einen wichtigen Bestandteil ihres Lebens. Soziale Kontakte sind für Kaninchen lebenswichtig.
Kaninchenwohnung
Kaninchen sind sehr neugierige,
bisweilen sehr aktiven Tiere.
Der Käfig kann nie groß genug sein.
Trotzdem sollte das Kaninchen
täglich nach Herzenslust hoppeln
und toben dürfen.
Am besten gefällt es dem Kaninchen
jedoch im Garten. Ein Freigehege ist
das ideale Heim. Wenn einige Dinge
beachtet werden, kann es dort
sogar problemlos überwintern.
Aber dann bitte auf keinen Fall allein!
Draußen hat das Kaninchen gewöhnlich weniger Ansprache und
verkümmert rascher.
Wer seinen Kaninchen etwas Gutes tun will, muss oft selbst zum Baumeister werden.
Nachwuchs
Die Fruchtbarkeit der Kaninchen ist sprichwörtlich.
Bereits nach dem vierten Monat sind
die Kaninchen geschlechtsreif.
Ab da können sie jeden Monat 4-6 Kaninchenjungen auf die Welt setzen.
Rammler sollten kastriert werden.
Inzwischen sind auch
Frühkastrationen möglich,
d. h. vor dem Eintritt der
Geschlechtsreife. Der Rammler sollte
jedoch so weit entwickelt sein, dass
er die Narkose unbeschadet übersteht. Frühkastrationen haben den Vorteil,
dass der Rammler keine Trennzeit
von den Weibchen braucht und
sofort wieder in die Gruppe integriert
werden kann. Der Nachteil: bei jungen
Tieren ist das Narkoserisiko größer. Gesundheitliche Nachteile im Bezug
auf Wachstum und körperliche
Entwicklung sind für den Rammler
laut Literatur und bisherigen
Erfahrungen nicht zu erwarten.
Laut mancher Literatur sind bei Frühkastrationen keine
Verhaltensänderungen zu erwarten,
aber das kann ich nicht glauben. Den Erfahrungen von Tierbesitzern zufolge,
sind früh kastrierte Rammler
unkomplizierter, verschmuster und umgänglicher.
Für ein Hauskaninchen ist das kein
Nachteil und wird von den
Kaninchenbesitzern
sogar begrüßt. Ich selbst habe mir
noch keine endgültige Meinung über Frühkastrationen gebildet, bin aber zwiegespalten. Meine Kaninchen wurden
alle nach Eintritt der Geschlechtsreife
kastriert und haben dadurch ihr sehr
männliches Verhalten behalten.
Den Mädels gefällts. Bis auf die Tatsache,
dass sie keine Kinder zeugen können,
sind sie ganze Männer, mit allen Vor- und Nachteilen und eben auch ihren
Aggressionen, ihr Urin spritzen, ihre Rangkämpfe und die wunderbarsten,
der wunderbaren Schmuseeinheiten,
wenn sie alle auf einem Haufen liegen
und sich gegenseitig die Köpfe schlecken.
Verhalten
Obwohl Kaninchen nicht reden,
beherrschen sie die Sprache
der Gesten und Laute.
Kaninchen sind keinesfalls die
Knuddeltiere, als die wir sie gerne
sehen würden. Auch sie sind schlecht
gelaunt, wollen in Ruhe gelassen
werden oder sind aggressiv und möchten
sich mit anderen Prügeln.
Als Menschen haben wir´s da gut.
Wir stehen außerhalb der gestrengen Kaninchenrangordnung.
Den Kaninchen allerdings, die
unterhalb der "Königin" und des
"Königs" der Gruppe stehen, geht`s
ab und an mal so richtig an
den Kragen. Aber keine Angst.
Die "Oberen" der Gruppe sind rechte Diplomaten. Genausooft wie es von
ihnen eins auf den Löffel gibt, wird hernach gekuschelt, geschleckt und geschmust.
Hier einige typische Verhaltensweisen:
Schnüffeln
Neugier, Aufregung oder will mit
jemanden reden
Leises Grunzen
- ein Fauchgeräusch
Das Tier ist möglicherweise verärgert
oder genervt; Aufpassen, es ist in Beißstimmung!
(Hören wir oft als Drohgeste
unserer "Königin" bevor sie ihre
untergebenen Weibchen durch die
Gegend - oder von einem
besonderen Leckerli weg - scheucht!)
Schriller, quickender Schrei
Das Kaninchen leidet Todesangst!
Beruhigend auf das Tier einreden,
aber es nicht anfassen oder an sich
drücken - lieber in Ruhe lassen.
(Ein besonders sensibles Tier ist
einige Zeit lang laut quickend vor uns weggerannt, weil sie nach dem
schmerzhaften Entfernen einer
Zecke von der Nasenspitze
Angst vor uns hatte. Sie war ziemlich nachtragend
und hat sich gut 1 Jahr lang von
uns nicht mehr anfassen lassen.
Inzwischen hat sie uns jedoch
verziehen!)
Ist auch Indiz für eine schmerzhafte
Verletzung oder Todesschmerz!
Leises oder lautes Fiepen
Gelegentlich fiepen Jungtiere aus
Angst oder Hunger. Dieses Geräsch
kann einem schon mal aus dem Schlaf holen.Ging nach einiger Zeit vom lauten Quicken in leises Fiepen über,
wenn es sich von irgendetwas
bedroht fühlte.
Umkreisen der Füße
Kaninchen will Sex und berammelt
auch mal den Fuß des geliebten
Menschen.
Hier gilt es Besitzansprüche
geltend zu machen, sei es
das Revier oder die
untergebenen Tiere.
Markieren
Unter dem Kinn besitzen die
Kaninchen eine Duftdrüse, mit
der sie über Gegenstände
streifen, um ihr Revier, besonders
markante Ecken oder
Gefahrenstellen kennzeichnen.
Fell ausreißen
Kaninchenweibchen zupfen sich
die Haare am Bauch aus, wenn
sie ein Nest bauen. Auch wenn
keine Schwangerschaft vorliegt,
so kann die Anwesenheit eines
Rammlers zu einer
Scheinschwangerschaft führen,
die dieses Verhalten hervorruft.
(Da wir Weibchen und kastrierte
Rammler gemeinsam halten,
bauen unsere Weibchen regelmäßig
im Sommer ihre Nester.
Das Rupfen der Haare und
Zusammentragen des Heus für
das Nest hält für gewöhnlich nur
einen Tag an. In dieser Zeit darf
man ihnen allerdings nicht quer
kommen. Sie sind nämlich ziemlich
aufgeregt!
- Bei Scheinschwangerschaften
sollte man die Tiere beobachten,
u. U. können hier die Milchdrüsen
der Weibchen anschwellen und sich entzünden.
Luftsprünge, Tanzen in der Luft
Das Kaninchen ist übermütig
und fühlt sich pudelwohl.
(Das schönste Kompliment für seinen Besitzer!)
Aufstampfen mit den Hinterläufen
Kaninchen ist aufgeregt, fürchtet
sich oder wittert Gefahr und
möchte dies den anderen
Kaninchen mitteilen.
Ich habe gelesen, dass Kaninchen
schon so fest aufgestampft sind,
dass sie sich dabei das Genick
gebrochen haben. Also besser die
Tiere in Ruhe lassen, wenn sie sich
derart aufregen!
Kot fressen
Kein Grund zur Aufregung!
- Es ist eine besondere
Blinddarmausscheidung, dass
das Kaninchen hier zu sich nimmt.
Damit nimmt das Kaninchen
lebenswichtiges Vitamin B auf,
meist direkt vom After.
Ängstliches Ducken
Bei Gefahr oder unvermutet sehr
lauten Geräschen nimmt das Tier
eine Duckhaltung an. Es drückt sich
flach auf den Boden, legt die Ohren
an und bleibt bewegungslos sitzen.
Aber Achtung: oft folgt der
Tarnhaltung die panische Flucht in
das sichere Versteck. Gehen Sie
dem Kerlchen aus dem Weg, es besteht Verletzungsgefahr!
Angespannter Körper, Kopf tief, Schwanz waagrecht gestellt
Aufmerksamkeit, gesteigerte Neugier
und Erregung. Legt das Kaninchen
zudem die Ohren an, ist es bereit für
einen Angriff.
Bei meinen Rackern beginnt jeder
Kampf so. Die beiden Kontrahenten
treten sich gegenüber und berühren
sich mit der Nase. Ihre Körper sind
wie oben beschrieben angespannt, der Schwanz zeigt waagrecht oder nach
unten, Kopf tief, Ohren angelegt. Ein
kurzes Abschätzen und dann beginnt der Stärkere den Schwächeren zu jagen,
oder die beiden Umkreisen sich und
versuchen sich gegenseitig in Hintern
oder Hals zu beißen, ja sich gar
ineinander zu verbeißen.
(Sieht normalerweise schlimmer aus,
als es ist!). Manchmal wirft der eine
den anderen zu Boden. Oder die
Kaninchen springen sich an und
versuchen den anderen niederzuwerfen.
Der Verlierer kuscht, legt sich flach
auf den Boden und zieht Kopf und Ohren
ein, oder ergreift die Flucht.
- Meist sind diese Kämpfe nach kurzer
Zeit schon wieder vergessen und die Kontrahenten liegen friedlich und
erschöpft nebeneinander und betreiben Fellpflege.
Aufstellen
Kaninchen hat so eine bessere
Übersicht oder gelangt an besondere Leckereien. Auch zur Begrüßung
stellt sich das Kaninchen im Käfig auf.
Entspanntes Hocken
Das Tier döst und hängt einem Tagtraum hinterher. Lassen Sie`s trämen!
Seitenlage
Das Kaninchen hat sich auf die Seite geschmießen, alle Viere von sich
gestreckt und die Augen auf
Halbmast gesetzt?
Bleiben Sie ganz ruhig, bewegen
Sie sich nicht... wenn Sie Glück haben,Können Sie ihrem Liebling
beim Bubbern zuschauen!
- Aber Vorsicht: auch das
kleinste Geräsch macht den Mümmel
sofort wieder hellwach.
Räkeln
Nach der Ruhephase strecken sich
die Kaninchen oft von den Krallen
bis in die Ohrenspitzen, dabei
reißen sie den Mund auf, als
wollten sie die ganze
Welt verschlucken!
- Ist das nicht schön?
Leichtes Anstupsen mit der Schnauze
Hey! Schön, dass du da bist!
Hast du was für mich?
Nö?
- Na dann streichel mich wenigstens!
Heftiges Wegstupsen!
Lass mich in Ruhe, ich mag dich
heute nicht! Ich mag heute
niemanden! Und lass mich jetzt mit
deinem ewigen Streicheln in Ruh!
- Besser Sie hören auf den Kleinen...
Aber es kann auch Folgendes bedeuten:
Geh weg! - Du stehst im Weg!
- Wenn ich dann gar nicht hören will,
werde ich auch schon mal an
der Hose gepackt und aus dem
Durchgang gezogen :-)
Lecken der Hand
Im Sommer schlecken meine
Kaninchen schon mal die Hand
oder das Bein
- ich nehme an, weil´s schön
salzig schmeckt. Ansonsten ist es
jedoch ein Zeichen der Liebe
und Zufriedenheit.
Wenn Tiere sich mögen,
schlecken sie sich gegenseitig das Fell.
Unsere Kaninchenkönigin nutzt dies als diplomatische Geste nach
den Rangkämpfen. Dadurch fördert
sie die Zufriedenheit ihrer
"Untergebenen" und bringt nach
der Aufregung alles wieder
ins Lot (beugt Aufständen unter
rebellischen Jungtieren vor!).
Scharren
Dies ist ein angeborener Instinkt.
Kaninchen leben unterirdisch,
in selbst gebuddelten Höhlen.
In der Wohnung können sie diesen
Trieb natürlich nicht ausleben.
Nichts desto trotz muss halt der
Teppichboden oder sonst was
herhalten. Zum Austoben sollte
man deshalb eine Buddelkiste
bereit stellen. Gut ist es natürlich
auch, wenn sie im Garten mal richtig
buddeln können, damit sich die Krallen
auf natürlichem Wege abnutzen und
die Tiere sich austoben können.
Danach sind sie wirklich sehr müde
und zufrieden. Aber Achtung!
Meine Kaninchen konnten sich
ihre eigene Höhle im Freigehe
buddeln. Danach war nichts mehr mit Käfigübernachtung
- eine katzengesicherte Überdachung
musste her. Zum Glück ist ihr Bau ihm Lehmboden knochenhart und deshalb
für Mensch und Tier trittsicher. Doch im nahegelegenen Tierheim wurde
das Freigehege von den Stallhasen
derart durchlöchert, dass die Löcher beim Betreten durch das Personal einstürzten
und einige Kaninchen starben.
Hier lag eine ungünstige Bebauung vor.
Das Gehege war geteert und nur ca.
einen halben Meter mit Erde
aufgefüllt worden, wodurch kaum
Stabilität zustande kam.
Die Tiere scharren aber auch aus
anderen Gründen, bspw. wenn ihnen
etwas nicht passt! Oder sie wütend sind.
Im Zusammenhang mit Rangkämpfen
erlebe ich diese Geste immer wieder,
als eine Art Kraftmeierei.
Sind Kaninchen sehr aufgeregt,
vielleicht wegen einer neuen
Umgebung, wegen eines
Kaninchenneuzugangs oder wegen
einer Scheinschwangerschaft, scharren
sie ebenso heftig.
Der Speiseplan des Kaninchens
Zweifelsohne zählt das Fressen zu
den Lieblingsbeschäftigungen
der Hoppler. Es gibt dabei keine
festen Zeiten. Kaninchen fressen
einfach immer dann, wenn
ihnen danach ist.
Darauf ist auch der Verdauungstrakt
der Kaninchen gelegt.Ihr Fressen ist naturgemäß sehr karg und kalorienarm,
so dass sie ständig Futter aufnehmen
müssen. Als Pflanzenfresser
besitzen Kaninchen ein
hochkompliziertes Verdauungssystem,
das sehr störanfällig ist. Die Tiere haben
einen nur schwach bemuskelten Magen,
der zum Weitertransport der Nahrung
in den Darm nur wenig beitragen kann.
Es kann sich nicht übergeben. Es muss
ständig Nahrung aufgenommen werden,
damit das nachdrängende Futter den Nahrungsbrei in den
Darm weiterschieben kann.
Zur Vorbeugung von
Verdauungsbeschwerden oder
gar der Trommelsucht ist es wichtig,
nur einwandfreies und gut temperiertes Saftfutter anzubieten und die Tiere,
besonders im Frühjahr, langsam und in kleinsten Rationen an frisches
Grünfutter zu gewöhnen. Auf die
gleiche Weise kann auch die
Verträglichkeit von Kohlgewächsen
erreicht werden.
Vorsicht bei jungem Klee!
Er wird von den Tieren gierig
aufgenommen, ist aber stark gärfähig.
Gutes Heu und frisches Wasser
müssen zur freien Aufnahme
ständig zur Verfügung stehen,
während Körnerfutter auf
zwei Eßlöffel pro Tier und Tag
rationiert werden sollte.
Grundnahrungsmittel
Das wichtigste Nahrungsmittel
überhaupt: HEU
Kein anderes Nahrungsmittel
trägt soviel zur Gesunderhaltung
des Kaninchens bei. Dafür gibt es
keine echte Alternative. Die als Fertignahrungsmittel erhältlichen
Pellets enthalten zwar Pressheu,
angereichert mit wichtigen Vitaminen,
haben jedoch zwei entscheidende
Nachteile. Heu wird zwischen den
Zähnen zermahlen, Pellets werden
nur zerbissen und fordern
das Gebiss kaum. Da die Zähne der
Hoppler ständig nachwachsen,
kann dies auf die Dauer zu
Problemen führen. Der zweite
Nachteil jedoch ist: keines
meiner Kaninchen rührt die Pellets an!
Heu sollte immer frisch und in
ausreichender Menge vorhanden sein.
Hochwertiges Heu enthält
unterschiedlichste Gräser und
Kräuter und duftet herrlich.
Es sollte auf keinen Fall staubig
oder gelblich sein - dies ist ein
Zeichen für minderwertiges
und altes Heu.
Heu muss zudem trocken sein.
Feuchtes Heu kann Kolliken verursachen!
Grünfutter
Grünfutter ist der große Hit für Kaninchenmägen.
Aber Vorsicht: nicht zuviel auf
einmal geben, wenn es die
Kaninchen nicht gewohnt sind.
Im Sommer langsam an das vermehrte Grünfutter gewöhnen, sonst kann es zu Blähungen und Kolliken kommen.
Grünfutter ist die gesündeste Nahrung
der Kaninchen. Futterpflanzen, Gemüse
und Obst haben einen hohen
Nährstoffgehalt und sind reich an
Eiweiß und Kalzium.
Knabberkost
Die natürliche Ernährung des
Kaninchens führt zu einem
ständigen Abrieb der Zähne.
Darum wachsen die Zähne des
Kaninchens ein Leben lang.
Neben Heu und dem pflanzlichen
Grün- und Saftfutter brauchen die
Kerlchen also genug zum Knabbern!
Am Besten geeignet sind Zweige
mit Knospen oder Blättern.
Die Zweige dürfen jedoch weder gespritzt
noch gefroren sein!
Sauerkirschbäumzweige
(keine Kirschen verfüttern, es sei
denn sie sind entsteint! Sonst besteht
Gefahr, dass sie sich am Kern
verschlucken - Trommelsucht!)
erfreuen sich bei unseren Zwergen
größter Beliebtheit, aber auch
Haselnuss, Buche, Weide oder
Tanne werden nicht verschmäht.
Im Winter futtern meine Kaninchen
im Garten regelmäßig die Tujas an.
Die Zweige und Rinde besitzt stark
ätherische Öle, die in kleinen Mengen genossen, zur Steigerung des
Immunsystems beiträgt.
Die Zweige von Tanne und Koniferen
müssen jedoch immer frisch sein und
aus unbedenklicher Sammlung stammen. Trockene Christbaumzweige sind
für Kaninchen nicht geeignet, würden
sie in freier Natur auch nie fressen. Die trockenen Zweige können
Verletzungen und Verstopfungen im Verdauungstrakt auslösen,
da sehr stachelig.
- Dagegen futtern sie liebend gerne
frische Jungtriebe an.Trinkwasser
Kaninchen trinken mitunter sehr viel,
vor allem, wenn sie hauptsächlich mit Trockenfutter ernährt werden.
Da sie nicht schwitzen können ist
auf eine ausreichende
Flüssigkeitszufuhr an heissen,
trockenen Tagen zu achten!
Das Trinkwasser sollte Zimmertemperatur besitzen.
Bei gesundheitlichen Störungen
kann man auch verdünnten,
lauwarmen Tee reichen, z. B. Kamille, Pfefferminz oder Johanniskraut usw.
Kaninchen ernähren sich in der Natur
beinahe ausschließlich von Gras,
Kräutern, Blättern, und Zweigen.
An Getreide dürften sie schwer
herankommen...
In den angebotenen Kaninchenfertigfuttermischungen findet
sich jede Menge bunter Bisquites, Getreidekörner, Erdnüsschen und andere Leckereien, die die Kaninchen lieben.
Auch Knabberstangen mit Honig,
Waldbeeren und anderen Genüssen finden großen Anklang. Den Vorlieben der
Zwerge ist man rasch geneigt
nachzugeben,Doch darüber darf man
nicht vergessen, dass diese Nahrung
nicht ihrem natürlichen Nahrungsangebot entspricht. Sie ist viel, viel zu kalorienreich.
Die Folge: die Kaninchen werden dick,
die Kaninchenleber verfettet und die Lebenserwartung der Tiere wird stark herabgesetzt.
Die gewohnte Ernährung darf man jedoch
auch nicht von heute auf morgen ändern.
Dies gilt auch für einen abrupten
Futterwechsel von hauptsächlich
Trockenfutter auf Grünfutter.
Kaninchenmägen müssen sich er langsam
an das Futter gewöhnen sonst kommt es zu Durchfall, Blähungen oder Verstopfung.
Mischfutter
Fertigfutter / Mischfutter sind in ihrer Zusammensetzung oft sehr unterschiedlich
auch im Getreidegehalt.
Getreide ist im Zuviel problematisch
für Kaninchen und fördert dann auch das selektive Essen, in dem nur bestimmte Bestandteile der Nahrung herausgepickt
werden (und dann auf das Gesunde wie
Heu gleich ganz verzichtet wird). Es ist allerdings die bequemste Variante der Fütterung, und wenn das Futter streng
rationiert gereicht wird, zusammen mit viel gutem Heu und nach Gewöhnung (wegen Blähgefähr) auch mit Grünfutter, ist
dagegen nichts einzuwenden.
Die Qualitäten und Zusammensetzungen
sind höchst unterschiedlich. Ein Herstellervergleich lohnt.
Eine Portion von max. 30 g pro Kaninchen
(bei Zwergkaninchen!) reicht völlig aus. Kaninchen lieber viel Heu reichen.
Wegen des oftmals hohen Getreideanteils verzichte ich persönlich inzwischen auf Fertigmischungen mit Getreide.
Bei Garten- oder Balkonhaltung würde
ich den Besitzern ebenfalls eher zu reiner Pelletnahrung als Trockenfutter raten,
da der Getreideanteil auch unerwünschte "Mitesser" anlocken kann (Spatzen, Mäuse usw.). Pellets bestehen aus gepresstem
Heu mit Getreideanteil. Auch hier sind die Qualitäten höchst unterschiedlich.
Inzwischen zeigt sich, dass zur
Gesunderhaltung der Kaninchenverdauung
die Nahrung einen Mindestrohfasergehalt
von 16% aufweisen sollte. Je mehr Rohfasergehalt, desto höherwertig
das Pellet. Aber auch die Länge der enthaltenen Rohfasern sind maßgebend für gutes Kaninchenfutter.
Je länger die Rohfasern, desto höherwertig
für das Kaninchen: es muss mehr kauen und fördert damit den Zahnabrieb. Der hohe Rohfasergehalt insgesamt ist wichtig für
den Weitertransport der Nahrung
durch Magen und Darm.
Auch die Dicke der Pellets sollte dem Kaninchenmund angepasst sein.
In billigeren Fertigmischungen finden
sich oft zu dicke Pellets, die meine
Kaninchen verschmähen. Aber der Kaninchengeschmack ist da individuell verschieden.
Pelletfutter ist vielleicht ein bisschen
langweilig im Aussehen, weshalb ich
auch - je nach Jahreszeit - Einzelzutaten untermische. Da meine Kaninchen im
Garten leben, muss ich auch auf die
Tierwelt um die Kaninchen herum achten. Spatzen kriegen sehr schnell mit,
wo es was gutes zu futtern gibt.
Aber mit Johannisbrot kann man
die Nahrung im Winter aufpeppen
ohne Spatzen oder Mäuse anzuziehen.
Ab und an gebe ich auch Trockengemüse
zu den Pellets, wenn das Winterangebot
zu mager ist. Auf Getreideflocken muss
ich - wegen der Vögel - verzichten und
gebe meinen Kaninchen statt dessen
aus der Hand ab und zu ein paar
Haferkissen (das ist meine Art der Beziehungspflege :-))
Gut geeignet sind:
Möhren und Möhrenkraut
Feldsalat
Endivien
Chicorée
Rettichblätter
Stangensellerie
Sellerieknollen
Kohlrabi und seine Blätter
Fenchel
Grünkraut
Sonnenblume
Topinambur: Blätter und Knollen
Apfel und Birne
auch Erdbeeren oder Himbeeren
Geeignete Futterpflanzen sind:
Löwenzahnblätter
Spitz- und Breitwegerich
Schafgarbe
junge Brennesseln (ein wenig welk werden lassen)
Weinblätter werden von meinen Hopplern besonders geliebt
Kräuter in kleinen Mengen:
Petersilie (nicht bei Blasengries oder schon vorhandenen Blasensteinen)
Kresse
Rukula / Rauke (ist eine Form von Löwenzahn, kultiviert als Salat, in Maßen)
|
Weniger geeignet sind:
rohe Kartoffeln (Grünstellen und Keime enthalten giftiges Solanin)
Kopfsalat (hohe Nitratbelastung, vor allem, wenn er aus dem Treibhaus stammt)
Kohl (rufen Blähungen hervor! Ausnahme in kleinen Mengen: Kohlrabi, Chinakohl)
Giftig sind:
Kartoffelkeime
Herbstzeitlose
Hundspetersilie
Tollkirsche
Schierling
schwarzer Nachtschatten
Goldregen
Eibengewächse
diverse Zimmerpflanzen wie Benjamino, Monstera, Dieffenbachia usw.
Auf keinen Fall diese Pflanzen verfüttern! Verlassen Sie sich nicht darauf, dass das Kaninchen giftige Pflanzen instinktiv meidet!
Gibt es keine Möglichkeit frische Zweige zu verfüttern, so kann auch altes, hartes Brot, dass weder verschimmelt, noch gewürzt, auch nicht gesalzen sein darf, als Knabberalternative gegeben werden. Brot hat jedoch viel Kalorien, so dass man nicht zuviel davon geben sollte. Knäckebrot ist eine Alternative für Tiere, die zu Fettleibigkeit neigen. Brot und getreidehaltige Nahrungsmittel sollten keinen Tieren verfüttert werden, die zu Durchfall neigen, weil es diese Erkrankung eher noch fördern könnte. Kaninchen mit Verdauungsproblemen gutes Heu reichen und weniger Trockenfertigfutter.
birke(Betula pendula)
Frische Zweige werden gerne geknabbert. Sie wirken harntreibend, stoffwechselanregend, entwässernd, entgiftend, nierenanregend und hautreinigend. Eine Nierenreizung ist bei Birke auch bei einer Langzeitanwendung nicht zu befürchten, anders als bei Wacholder, Liebstöckel oder Brunnenkresse.
Fichte, Rottanne (Picea abies)
Enthält viel Vitamin C, Provitamin A und ätherische Öle mit entzündungshemmender, schleimlösender, keimtötender und stärkender Wirkung.
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Es wirkt beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, narbenbildend, blutreinigend und wundheilend. Man gibt es den Häsinnen nach der Geburt, um Gebärmutterentzündungen vorzubeugen.
Johanniskraut (Hypericum perforatum) Es wirkt gegen Depressionen, gegen Bakterien, desinfizierend, schmerzstillend, wundheilend und gewebebildend. Als Tee, bzw. wenn das Kraut verfüttert wird, wirkt es bei Nervosität, Depressionen, nervöser Unruhe, nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit.
Löwenzahn (Taraxacum officinalis)
Regt das Drüsensystem an, wirkt blutreinigend, stoffwechselanregend, harntreibend, appetitanregend, magenstärkend, verdauungsfördernd, leberstärkend und vermehrt die Milchproduktion der Muttertiere.
Minze (Mentha spec.)
Wirkt anregend, stärkend, erfrischend, kühlend, blähungswidrig und appetitanregend. Sie verringert den Milchfluss, sollte also Muttertieren nicht gegeben werden.
Thymian (Thymus vulgaris)
Wirkt entzündungshemmend, schleimlösend, stärkend, desinfizierend und verdauungsfördernd. Thymian hilft bei Erkrankungen der Atemorgane wie Schnupfen, Erkältungen, Bronchitis. Er hat eine natürliche Antibiotikum-Wirkung, stärkt aber gleichzeitig das Immunsystem - im Gegensatz zu den echten Antibiotika, die durch die Zerstörung der Darmflora immunschwächend wirken.
Wermut (Artemisia absinthium und Artemisia vulgaris)
Wirkt appetitanregende, verdauungsförderndernd, blähungswidrig und krampflösend. Gleiche Wirkung hat auch Beifuss, ein naher Verwandter des Wermuts.
Winde, Zaunwinde (Convolvulus sepium)
Das "Unkraut" ist äusserst beliebt bei Kaninchen. Bei Verdauungsproblemen, besonders bei kleinen "Knödeln" Winden verfüttern. Sie regen die Verdauungstätigkeit an und normalisieren die Verdauung.
Gesunderhaltung und Krankheiten
Hier finden Sie Themen rund um die Gesunderhaltung der Kaninchen.Und wenn es dem Kaninchen mal nicht so gut geht ...
Krankheitszeichen: Wann muss ich mir Sorgen machen ... ?
Besonders wenn Kaninchen in der Gruppe leben, ist es oft schwer festzustellen, ob ein Kaninchen krank ist. Eine genaue Beobachtung des Kaninchens ist notwendig.
Frühe Warnzeichen sind:
das Kaninchen frisst weniger oder gar nicht mehr.
Gleichgewichtsstörungen
häufiges Zähneknirschen, als Zeichen von Schmerz
Hinken, als Symptom einer Verletzung
Auch Wohnungskaninchen sollten geimpft werden. Warum, können Sie hier nachlesen.
Zur Zeit gibt es drei Impfungen gegen:
Myxomatose (6 Monate Impfschutz)
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