Tierfreunde Leipzig
   
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  Kaninchenhaltung
 
echte Haltung von Kaninchen

Kaninchen sind Gruppentiere. 
Allein gehalten fühlen sie sich einsam, langweilen sich und werden mit der Zeit apathisch. 
Selbst ein noch so aufmerksamer 
menschlicher Spielpartner kann 
auf Dauer die intensiven Knuddelphasen
mit Artgenossen nicht ersetzen.
Doch die Gruppenhaltung im engen 
Käfig ist nicht so einfach.
Innerhalb der Gruppe herrscht eine 
strenge Hierarchie und die will 
erkämpft werden. Rangeleien sind vorprogrammiert. 
Werden die Kaninchen im 
großen Freigehege gehalten, 
können sie sich während der temporär auftretenden Rangeleien eher aus 
dem Weg gehen. Dagegen kann die Käfighaltung zu einer stärkeren 
Aggressivität führen. Also lieber Einzeltierhaltung?
Ich meine nein. Die Tiere verlieren 
einen wichtigen Bestandteil ihres Lebens. Soziale Kontakte sind für Kaninchen lebenswichtig.
Kaninchenwohnung

Kaninchen sind sehr neugierige, 
bisweilen sehr aktiven Tiere. 
Der Käfig kann nie groß genug sein. 
Trotzdem sollte das Kaninchen 
täglich nach Herzenslust hoppeln 
und toben dürfen.
Am besten gefällt es dem Kaninchen 
jedoch im Garten. Ein Freigehege ist 
das ideale Heim. Wenn einige Dinge 
beachtet werden, kann es dort 
sogar problemlos überwintern. 
Aber dann bitte auf keinen Fall allein! 
Draußen hat das Kaninchen gewöhnlich weniger Ansprache und 
verkümmert rascher.

Wer seinen Kaninchen etwas Gutes tun will, muss oft selbst zum Baumeister werden.
http://luddl.aw3.de
Nachwuchs

Die Fruchtbarkeit der Kaninchen ist sprichwörtlich. 
Bereits nach dem vierten Monat sind 
die Kaninchen geschlechtsreif. 
Ab da können sie jeden Monat 4-6 Kaninchenjungen auf die Welt setzen.
Rammler sollten kastriert werden. 
Inzwischen sind auch 
Frühkastrationen möglich, 
d. h. vor dem Eintritt der 
Geschlechtsreife. Der Rammler sollte 
jedoch so weit entwickelt sein, dass 
er die Narkose unbeschadet übersteht. Frühkastrationen haben den Vorteil, 
dass der Rammler keine Trennzeit 
von den Weibchen braucht und
sofort wieder in die Gruppe integriert
werden kann. Der Nachteil: bei jungen 
Tieren ist das Narkoserisiko größer. Gesundheitliche Nachteile im Bezug 
auf Wachstum und körperliche 
Entwicklung sind für den Rammler 
laut Literatur und bisherigen 
Erfahrungen nicht zu erwarten.
Laut mancher Literatur sind bei Frühkastrationen keine 
Verhaltensänderungen zu erwarten, 
aber das kann ich nicht glauben. Den Erfahrungen von Tierbesitzern zufolge, 
sind früh kastrierte Rammler 
unkomplizierter, verschmuster und umgänglicher. 
Für ein Hauskaninchen ist das kein 
Nachteil und wird von den 
Kaninchenbesitzern 
sogar begrüßt. Ich selbst habe mir 
noch keine endgültige Meinung über Frühkastrationen gebildet, bin aber zwiegespalten. Meine Kaninchen wurden 
alle nach Eintritt der Geschlechtsreife 
kastriert und haben dadurch ihr sehr 
männliches Verhalten behalten. 
Den Mädels gefällts. Bis auf die Tatsache, 
dass sie keine Kinder zeugen können, 
sind sie ganze Männer, mit allen Vor- und Nachteilen und eben auch ihren 
Aggressionen, ihr Urin spritzen, ihre Rangkämpfe und die wunderbarsten, 
der wunderbaren Schmuseeinheiten, 
wenn sie alle auf einem Haufen liegen
und sich gegenseitig die Köpfe schlecken.
Verhalten
Obwohl Kaninchen nicht reden, 
beherrschen sie die Sprache 
der Gesten und Laute.
Kaninchen sind keinesfalls die 
Knuddeltiere, als die wir sie gerne 
sehen würden. Auch sie sind schlecht 
gelaunt, wollen in Ruhe gelassen 
werden oder sind aggressiv und möchten 
sich mit anderen Prügeln.
Als Menschen haben wir´s da gut. 
Wir stehen außerhalb der gestrengen Kaninchenrangordnung. 
Den Kaninchen allerdings, die 
unterhalb der "Königin" und des 
"Königs" der Gruppe stehen, geht`s 
ab und an mal so richtig an 
den Kragen. Aber keine Angst. 
Die "Oberen" der Gruppe sind rechte Diplomaten. Genausooft wie es von 
ihnen eins auf den Löffel gibt, wird hernach gekuschelt, geschleckt und geschmust.
Hier einige typische Verhaltensweisen:
Schnüffeln
Neugier, Aufregung oder will mit
jemanden reden
Leises Grunzen
 - ein Fauchgeräusch
Das Tier ist möglicherweise verärgert 
oder genervt; Aufpassen, es ist in Beißstimmung!
(Hören wir oft als Drohgeste 
unserer "Königin" bevor sie ihre 
untergebenen Weibchen durch die 
Gegend - oder von einem 
besonderen Leckerli weg - scheucht!)
Schriller, quickender Schrei
Das Kaninchen leidet Todesangst!
 Beruhigend auf das Tier einreden,
aber es nicht anfassen oder an sich 
drücken - lieber in Ruhe lassen.
(Ein besonders sensibles Tier ist 
einige Zeit lang laut quickend vor uns weggerannt, weil sie nach dem 
schmerzhaften Entfernen einer 
Zecke von der Nasenspitze 
Angst vor uns hatte. Sie war ziemlich nachtragend 
und hat sich gut 1 Jahr lang von 
uns nicht mehr anfassen lassen. 
Inzwischen hat sie uns jedoch 
verziehen!)
Ist auch Indiz für eine schmerzhafte 
Verletzung oder Todesschmerz!
Leises oder lautes Fiepen
Gelegentlich fiepen Jungtiere aus 
Angst oder Hunger. Dieses Geräsch 
kann einem schon mal aus dem Schlaf holen.Ging nach einiger Zeit vom lauten Quicken in leises Fiepen über, 
wenn es sich von irgendetwas 
bedroht fühlte.
Umkreisen der Füße
Kaninchen will Sex und berammelt 
auch mal den Fuß des geliebten 
Menschen.
Urinspritzen
Hier gilt es Besitzansprüche 
geltend zu machen, sei es 
das Revier oder die 
untergebenen Tiere.

Markieren
Unter dem Kinn besitzen die 
Kaninchen eine Duftdrüse, mit 
der sie über Gegenstände 
streifen, um ihr Revier, besonders 
markante Ecken oder 
Gefahrenstellen kennzeichnen.
Fell ausreißen
Kaninchenweibchen zupfen sich 
die Haare am Bauch aus, wenn 
sie ein Nest bauen. Auch wenn 
keine Schwangerschaft vorliegt, 
so kann die Anwesenheit eines 
Rammlers zu einer 
Scheinschwangerschaft führen,
 die dieses Verhalten hervorruft.
(Da wir Weibchen und kastrierte 
Rammler gemeinsam halten, 
bauen unsere Weibchen regelmäßig
im Sommer ihre Nester. 
Das Rupfen der Haare und 
Zusammentragen des Heus für 
das Nest hält für gewöhnlich nur 
einen Tag an. In dieser Zeit darf 
man ihnen allerdings nicht quer 
kommen. Sie sind nämlich ziemlich 
aufgeregt! 
- Bei Scheinschwangerschaften 
sollte man die Tiere beobachten,
u. U. können hier die Milchdrüsen 
der Weibchen anschwellen und sich entzünden. 

Luftsprünge, Tanzen in der Luft
Das Kaninchen ist übermütig 
und fühlt sich pudelwohl.
(Das schönste Kompliment für seinen Besitzer!)
Aufstampfen mit den Hinterläufen
Kaninchen ist aufgeregt, fürchtet 
sich oder wittert Gefahr und 
möchte dies den anderen 
Kaninchen mitteilen.
Ich habe gelesen, dass Kaninchen 
schon so fest aufgestampft sind, 
dass sie sich dabei das Genick
gebrochen haben. Also besser die 
Tiere in Ruhe lassen, wenn sie sich 
derart aufregen!

Kot fressen
Kein Grund zur Aufregung!
 - Es ist eine besondere 
Blinddarmausscheidung, dass 
das Kaninchen hier zu sich nimmt. 
Damit nimmt das Kaninchen 
lebenswichtiges Vitamin B auf, 
meist direkt vom After.
Ängstliches Ducken
Bei Gefahr oder unvermutet sehr 
lauten Geräschen nimmt das Tier 
eine Duckhaltung an. Es drückt sich 
flach auf den Boden, legt die Ohren 
an und bleibt bewegungslos sitzen.
Aber Achtung: oft folgt der 
Tarnhaltung die panische Flucht in
das sichere Versteck. Gehen Sie 
dem Kerlchen aus dem Weg, es besteht Verletzungsgefahr!
Angespannter Körper, Kopf tief, Schwanz waagrecht gestellt
Aufmerksamkeit, gesteigerte Neugier 
und Erregung. Legt das Kaninchen 
zudem die Ohren an, ist es bereit für 
einen Angriff.
Bei meinen Rackern beginnt jeder 
Kampf so. Die beiden Kontrahenten 
treten sich gegenüber und berühren 
sich mit der Nase. Ihre Körper sind 
wie oben beschrieben angespannt, der Schwanz zeigt waagrecht oder nach 
unten, Kopf tief, Ohren angelegt. Ein 
kurzes Abschätzen und dann beginnt der Stärkere den Schwächeren zu jagen, 
oder die beiden Umkreisen sich und 
versuchen sich gegenseitig in Hintern 
oder Hals zu beißen, ja sich gar 
ineinander zu verbeißen. 
(Sieht normalerweise schlimmer aus, 
als es ist!). Manchmal wirft der eine 
den anderen zu Boden. Oder die
Kaninchen springen sich an und 
versuchen den anderen niederzuwerfen. 
Der Verlierer kuscht, legt sich flach
auf den Boden und zieht Kopf und Ohren 
ein, oder ergreift die Flucht.
- Meist sind diese Kämpfe nach kurzer 
Zeit schon wieder vergessen und die Kontrahenten liegen friedlich und 
erschöpft nebeneinander und betreiben Fellpflege.
Aufstellen
Kaninchen hat so eine bessere 
Übersicht oder gelangt an besondere Leckereien. Auch zur Begrüßung 
stellt sich das Kaninchen im Käfig auf.
Entspanntes Hocken
Das Tier döst und hängt einem Tagtraum hinterher. Lassen Sie`s trämen!
Seitenlage
Das Kaninchen hat sich auf die Seite geschmießen, alle Viere von sich 
gestreckt und die Augen auf 
Halbmast gesetzt?
Bleiben Sie ganz ruhig, bewegen 
Sie sich nicht... wenn Sie Glück haben,Können Sie ihrem Liebling 
beim Bubbern zuschauen!
- Aber Vorsicht: auch das 
kleinste Geräsch macht den Mümmel
sofort wieder hellwach.
Räkeln
Nach der Ruhephase strecken sich 
die Kaninchen oft von den Krallen
 bis in die Ohrenspitzen, dabei 
reißen sie den Mund auf, als 
wollten sie die ganze 
Welt verschlucken!
- Ist das nicht schön?
Leichtes Anstupsen mit der Schnauze
Hey! Schön, dass du da bist! 
Hast du was für mich?
Nö? 
- Na dann streichel mich wenigstens!
Heftiges Wegstupsen!
Lass mich in Ruhe, ich mag dich 
heute nicht! Ich mag heute 
niemanden! Und lass mich jetzt mit 
deinem ewigen Streicheln in Ruh! 
- Besser Sie hören auf den Kleinen...

Aber es kann auch Folgendes bedeuten: 
Geh weg! - Du stehst im Weg! 
- Wenn ich dann gar nicht hören will, 
werde ich auch schon mal an 
der Hose gepackt und aus dem 
Durchgang gezogen :-)
Lecken der Hand
Im Sommer schlecken meine 
Kaninchen schon mal die Hand 
oder das Bein
 - ich nehme an, weil´s schön 
salzig schmeckt. Ansonsten ist es 
jedoch ein Zeichen der Liebe 
und Zufriedenheit. 
Wenn Tiere sich mögen, 
schlecken sie sich gegenseitig das Fell. 
Unsere Kaninchenkönigin nutzt dies als diplomatische Geste nach 
den Rangkämpfen. Dadurch fördert 
sie die Zufriedenheit ihrer 
"Untergebenen" und bringt nach 
der Aufregung alles wieder 
ins Lot (beugt Aufständen unter 
rebellischen Jungtieren vor!).
Scharren
Dies ist ein angeborener Instinkt. 
Kaninchen leben unterirdisch, 
in selbst gebuddelten Höhlen. 
In der Wohnung können sie diesen 
Trieb natürlich nicht ausleben. 
Nichts desto trotz muss halt der 
Teppichboden oder sonst was 
herhalten. Zum Austoben sollte 
man deshalb eine Buddelkiste 
bereit stellen. Gut ist es natürlich 
auch, wenn sie im Garten mal richtig 
buddeln können, damit sich die Krallen 
auf natürlichem Wege abnutzen und 
die Tiere sich austoben können. 
Danach sind sie wirklich sehr müde 
und zufrieden. Aber Achtung! 
Meine Kaninchen konnten sich 
ihre eigene Höhle im Freigehe 
buddeln. Danach war nichts mehr mit Käfigübernachtung 
- eine katzengesicherte Überdachung 
musste her. Zum Glück ist ihr Bau ihm Lehmboden knochenhart und deshalb 
für Mensch und Tier trittsicher. Doch im nahegelegenen Tierheim wurde 
das Freigehege von den Stallhasen 
derart durchlöchert, dass die Löcher beim Betreten durch das Personal einstürzten 
und einige Kaninchen starben. 
Hier lag eine ungünstige Bebauung vor. 
Das Gehege war geteert und nur ca. 
einen halben Meter mit Erde 
aufgefüllt worden, wodurch kaum 
Stabilität zustande kam.

Die Tiere scharren aber auch aus 
anderen Gründen, bspw. wenn ihnen 
etwas nicht passt! Oder sie wütend sind.
Im Zusammenhang mit Rangkämpfen 
erlebe ich diese Geste immer wieder, 
als eine Art Kraftmeierei. 
Sind Kaninchen sehr aufgeregt, 
vielleicht wegen einer neuen 
Umgebung, wegen eines 
Kaninchenneuzugangs oder wegen 
einer Scheinschwangerschaft, scharren
sie ebenso heftig.
Der Speiseplan des Kaninchens
Zweifelsohne zählt das Fressen zu 
den Lieblingsbeschäftigungen 
der Hoppler. Es gibt dabei keine 
festen Zeiten. Kaninchen fressen 
einfach immer dann, wenn 
ihnen danach ist.
Darauf ist auch der Verdauungstrakt
der Kaninchen gelegt.Ihr Fressen ist naturgemäß sehr karg und kalorienarm, 
so dass sie ständig Futter aufnehmen 
müssen. Als Pflanzenfresser 
besitzen Kaninchen ein 
hochkompliziertes Verdauungssystem, 
das sehr störanfällig ist. Die Tiere haben 
einen nur schwach bemuskelten Magen, 
der zum Weitertransport der Nahrung 
in den Darm nur wenig beitragen kann. 
Es kann sich nicht übergeben. Es muss 
ständig Nahrung aufgenommen werden, 
damit das nachdrängende Futter den Nahrungsbrei in den 
Darm weiterschieben kann.

Zur Vorbeugung von 
Verdauungsbeschwerden oder 
gar der Trommelsucht ist es wichtig, 
nur einwandfreies und gut temperiertes Saftfutter anzubieten und die Tiere, 
besonders im Frühjahr, langsam und in kleinsten Rationen an frisches 
Grünfutter zu gewöhnen. Auf die 
gleiche Weise kann auch die 
Verträglichkeit von Kohlgewächsen 
erreicht werden. 
Vorsicht bei jungem Klee! 
Er wird von den Tieren gierig 
aufgenommen, ist aber stark gärfähig.

Gutes Heu und frisches Wasser 
müssen zur freien Aufnahme 
ständig zur Verfügung stehen,
während Körnerfutter auf 
zwei Eßlöffel pro Tier und Tag
rationiert werden sollte.
Grundnahrungsmittel
Das wichtigste Nahrungsmittel 
überhaupt: HEU
Kein anderes Nahrungsmittel 
trägt soviel zur Gesunderhaltung 
des Kaninchens bei. Dafür gibt es 
keine echte Alternative. Die als Fertignahrungsmittel erhältlichen 
Pellets enthalten zwar Pressheu, 
angereichert mit wichtigen Vitaminen, 
haben jedoch zwei entscheidende 
Nachteile. Heu wird zwischen den
 Zähnen zermahlen, Pellets werden 
nur zerbissen und fordern 
das Gebiss kaum. Da die Zähne der 
Hoppler ständig nachwachsen, 
kann dies auf die Dauer zu 
Problemen führen. Der zweite 
Nachteil jedoch ist: keines 
meiner Kaninchen rührt die Pellets an!
Heu sollte immer frisch und in 
ausreichender Menge vorhanden sein.
Hochwertiges Heu enthält 
unterschiedlichste Gräser und 
Kräuter und duftet herrlich. 
Es sollte auf keinen Fall staubig 
oder gelblich sein - dies ist ein 
Zeichen für minderwertiges 
und altes Heu.
Heu muss zudem trocken sein. 
Feuchtes Heu kann Kolliken verursachen!
 
Grünfutter
Grünfutter ist der große Hit für Kaninchenmägen. 
Aber Vorsicht: nicht zuviel auf 
einmal geben, wenn es die 
Kaninchen nicht gewohnt sind. 
Im Sommer langsam an das vermehrte Grünfutter gewöhnen, sonst kann es zu Blähungen und Kolliken kommen.

Grünfutter ist die gesündeste Nahrung 
der Kaninchen. Futterpflanzen, Gemüse 
und Obst haben einen hohen 
Nährstoffgehalt und sind reich an 
Eiweiß und Kalzium.
Knabberkost
Die natürliche Ernährung des 
Kaninchens führt zu einem 
ständigen Abrieb der Zähne. 
Darum wachsen die Zähne des 
Kaninchens ein Leben lang.
Neben Heu und dem pflanzlichen 
Grün- und Saftfutter brauchen die 
Kerlchen also genug zum Knabbern!
Am Besten geeignet sind Zweige 
mit Knospen oder Blättern. 
Die Zweige dürfen jedoch weder gespritzt 
noch gefroren sein!
Sauerkirschbäumzweige 
(keine Kirschen verfüttern, es sei 
denn sie sind entsteint! Sonst besteht 
Gefahr, dass sie sich am Kern
verschlucken - Trommelsucht!) 
erfreuen sich bei unseren Zwergen 
größter Beliebtheit, aber auch 
Haselnuss, Buche, Weide oder 
Tanne werden nicht verschmäht.
Im Winter futtern meine Kaninchen 
im Garten regelmäßig die Tujas an. 
Die Zweige und Rinde besitzt stark 
ätherische Öle, die in kleinen Mengen genossen, zur Steigerung des 
Immunsystems beiträgt. 
Die Zweige von Tanne und Koniferen
müssen jedoch immer frisch sein und
aus unbedenklicher Sammlung stammen. Trockene Christbaumzweige sind 
für Kaninchen nicht geeignet, würden 
sie in freier Natur auch nie fressen. Die trockenen Zweige können 
Verletzungen und Verstopfungen im Verdauungstrakt auslösen, 
da sehr stachelig. 
- Dagegen futtern sie liebend gerne 
frische Jungtriebe an.Trinkwasser
Kaninchen trinken mitunter sehr viel, 
vor allem, wenn sie hauptsächlich mit Trockenfutter ernährt werden. 
Da sie nicht schwitzen können ist 
auf eine ausreichende 
Flüssigkeitszufuhr an heissen, 
trockenen Tagen zu achten!
Das Trinkwasser sollte Zimmertemperatur besitzen.

Bei gesundheitlichen Störungen 
kann man auch verdünnten, 
lauwarmen Tee reichen, z. B. Kamille, Pfefferminz oder Johanniskraut usw.
Kaninchen ernähren sich in der Natur
beinahe ausschließlich von Gras, 
Kräutern, Blättern, und Zweigen. 
An Getreide dürften sie schwer 
herankommen...
In den angebotenen Kaninchenfertigfuttermischungen findet 
sich jede Menge bunter Bisquites, Getreidekörner, Erdnüsschen und andere Leckereien, die die Kaninchen lieben. 
Auch Knabberstangen mit Honig, 
Waldbeeren und anderen Genüssen finden großen Anklang. Den Vorlieben der 
Zwerge ist man rasch geneigt 
nachzugeben,Doch darüber darf man 
nicht vergessen, dass diese Nahrung 
nicht ihrem natürlichen Nahrungsangebot entspricht. Sie ist viel, viel zu kalorienreich. 
Die Folge: die Kaninchen werden dick, 
die Kaninchenleber verfettet und die Lebenserwartung der Tiere wird stark herabgesetzt.
Die gewohnte Ernährung darf man jedoch 
auch nicht von heute auf morgen ändern. 
Dies gilt auch für einen abrupten 
Futterwechsel von hauptsächlich 
Trockenfutter auf Grünfutter. 
Kaninchenmägen müssen sich er langsam
an das Futter gewöhnen sonst kommt es zu Durchfall, Blähungen oder Verstopfung.
Mischfutter
Fertigfutter / Mischfutter sind in ihrer Zusammensetzung oft sehr unterschiedlich 
auch im Getreidegehalt. 
Getreide ist im Zuviel problematisch 
für Kaninchen und fördert dann auch das selektive Essen, in dem nur bestimmte Bestandteile der Nahrung herausgepickt
werden (und dann auf das Gesunde wie 
Heu gleich ganz verzichtet wird). Es ist allerdings die bequemste Variante der Fütterung, und wenn das Futter streng 
rationiert gereicht wird, zusammen mit viel gutem Heu und nach Gewöhnung (wegen Blähgefähr) auch mit Grünfutter, ist 
dagegen nichts einzuwenden. 
Die Qualitäten und Zusammensetzungen 
sind höchst unterschiedlich. Ein Herstellervergleich lohnt. 
Eine Portion von max. 30 g pro Kaninchen 
(bei Zwergkaninchen!) reicht völlig aus. Kaninchen lieber viel Heu reichen.
Wegen des oftmals hohen Getreideanteils verzichte ich persönlich inzwischen auf Fertigmischungen mit Getreide. 
Bei Garten- oder Balkonhaltung würde 
ich den Besitzern ebenfalls eher zu reiner Pelletnahrung als Trockenfutter raten, 
da der Getreideanteil auch unerwünschte "Mitesser" anlocken kann (Spatzen, Mäuse usw.). Pellets bestehen aus gepresstem 
Heu mit Getreideanteil. Auch hier sind die Qualitäten höchst unterschiedlich. 
Inzwischen zeigt sich, dass zur 
Gesunderhaltung der Kaninchenverdauung 
die Nahrung einen Mindestrohfasergehalt
von 16% aufweisen sollte. Je mehr Rohfasergehalt, desto höherwertig 
das Pellet. Aber auch die Länge der enthaltenen Rohfasern sind maßgebend für gutes Kaninchenfutter. 
Je länger die Rohfasern, desto höherwertig
für das Kaninchen: es muss mehr kauen und fördert damit den Zahnabrieb. Der hohe Rohfasergehalt insgesamt ist wichtig für 
den Weitertransport der Nahrung 
durch Magen und Darm. 
Auch die Dicke der Pellets sollte dem Kaninchenmund angepasst sein. 
In billigeren Fertigmischungen finden 
sich oft zu dicke Pellets, die meine 
Kaninchen verschmähen. Aber der Kaninchengeschmack ist da individuell verschieden.
Pelletfutter ist vielleicht ein bisschen 
langweilig im Aussehen, weshalb ich 
auch - je nach Jahreszeit - Einzelzutaten untermische. Da meine Kaninchen im 
Garten leben, muss ich auch auf die 
Tierwelt um die Kaninchen herum achten. Spatzen kriegen sehr schnell mit, 
wo es was gutes zu futtern gibt.
Aber mit Johannisbrot kann man 
die Nahrung im Winter aufpeppen 
ohne Spatzen oder Mäuse anzuziehen. 
Ab und an gebe ich auch Trockengemüse
zu den Pellets, wenn das Winterangebot 
zu mager ist. Auf Getreideflocken muss 
ich - wegen der Vögel - verzichten und 
gebe meinen Kaninchen statt dessen 
aus der Hand ab und zu ein paar 
Haferkissen (das ist meine Art der Beziehungspflege :-))

Gut geeignet sind:

Möhren und Möhrenkraut

Feldsalat

Endivien

Chicorée

Rettichblätter

Stangensellerie

Sellerieknollen

Kohlrabi und seine Blätter

Fenchel

Grünkraut

Sonnenblume

Topinambur: Blätter und Knollen

Apfel und Birne

auch Erdbeeren oder Himbeeren

Geeignete Futterpflanzen sind:

Löwenzahnblätter

Spitz- und Breitwegerich

Schafgarbe

junge Brennesseln (ein wenig welk werden lassen)

Weinblätter werden von meinen Hopplern besonders geliebt

Kräuter in kleinen Mengen:

Petersilie (nicht bei Blasengries oder schon vorhandenen Blasensteinen)

Kresse

Rukula / Rauke (ist eine Form von Löwenzahn, kultiviert als Salat, in Maßen)


 
Weniger geeignet sind:
rohe Kartoffeln (Grünstellen und Keime enthalten giftiges Solanin)
Kopfsalat (hohe Nitratbelastung, vor allem, wenn er aus dem Treibhaus stammt)
Kohl (rufen Blähungen hervor! Ausnahme in kleinen Mengen: Kohlrabi, Chinakohl)
Giftig sind:
Kartoffelkeime
Herbstzeitlose
Hundspetersilie
Tollkirsche
Schierling
schwarzer Nachtschatten
Goldregen
Eibengewächse
diverse Zimmerpflanzen wie Benjamino, Monstera, Dieffenbachia usw.
Auf keinen Fall diese Pflanzen verfüttern! Verlassen Sie sich nicht darauf, dass das Kaninchen giftige Pflanzen instinktiv meidet!

Gibt es keine Möglichkeit frische Zweige zu verfüttern, so kann auch altes, hartes Brot, dass weder verschimmelt, noch gewürzt, auch nicht gesalzen sein darf, als Knabberalternative gegeben werden. Brot hat jedoch viel Kalorien, so dass man nicht zuviel davon geben sollte. Knäckebrot ist eine Alternative für Tiere, die zu Fettleibigkeit neigen. Brot und getreidehaltige Nahrungsmittel sollten keinen Tieren verfüttert werden, die zu Durchfall neigen, weil es diese Erkrankung eher noch fördern könnte. Kaninchen mit Verdauungsproblemen gutes Heu reichen und weniger Trockenfertigfutter.

birke(Betula pendula)
Frische Zweige werden gerne geknabbert. Sie wirken harntreibend, stoffwechselanregend, entwässernd, entgiftend, nierenanregend und hautreinigend. Eine Nierenreizung ist bei Birke auch bei einer Langzeitanwendung nicht zu befürchten, anders als bei Wacholder, Liebstöckel oder Brunnenkresse.

Fichte, Rottanne (Picea abies)
Enthält viel Vitamin C, Provitamin A und ätherische Öle mit entzündungshemmender, schleimlösender, keimtötender und stärkender Wirkung.

Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Es wirkt beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, narbenbildend, blutreinigend und wundheilend. Man gibt es den Häsinnen nach der Geburt, um Gebärmutterentzündungen vorzubeugen.

Johanniskraut (Hypericum perforatum) Es wirkt gegen Depressionen, gegen Bakterien, desinfizierend, schmerzstillend, wundheilend und gewebebildend. Als Tee, bzw. wenn das Kraut verfüttert wird, wirkt es bei Nervosität, Depressionen, nervöser Unruhe, nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit.

Löwenzahn (Taraxacum officinalis)
Regt das Drüsensystem an, wirkt blutreinigend, stoffwechselanregend, harntreibend, appetitanregend, magenstärkend, verdauungsfördernd, leberstärkend und vermehrt die Milchproduktion der Muttertiere.

Minze (Mentha spec.)
Wirkt anregend, stärkend, erfrischend, kühlend, blähungswidrig und appetitanregend. Sie verringert den Milchfluss, sollte also Muttertieren nicht gegeben werden.

Thymian (Thymus vulgaris)
Wirkt entzündungshemmend, schleimlösend, stärkend, desinfizierend und verdauungsfördernd. Thymian hilft bei Erkrankungen der Atemorgane wie Schnupfen, Erkältungen, Bronchitis. Er hat eine natürliche Antibiotikum-Wirkung, stärkt aber gleichzeitig das Immunsystem - im Gegensatz zu den echten Antibiotika, die durch die Zerstörung der Darmflora immunschwächend wirken.

Wermut (Artemisia absinthium und Artemisia vulgaris)
Wirkt appetitanregende, verdauungsförderndernd, blähungswidrig und krampflösend. Gleiche Wirkung hat auch Beifuss, ein naher Verwandter des Wermuts.

Winde, Zaunwinde (Convolvulus sepium)
Das "Unkraut" ist äusserst beliebt bei Kaninchen. Bei Verdauungsproblemen, besonders bei kleinen "Knödeln" Winden verfüttern. Sie regen die Verdauungstätigkeit an und normalisieren die Verdauung.
 
Gesunderhaltung und Krankheiten
Hier finden Sie Themen rund um die Gesunderhaltung der Kaninchen.Und wenn es dem Kaninchen mal nicht so gut geht ...
Krankheitszeichen: Wann muss ich mir Sorgen machen ... ?
Besonders wenn Kaninchen in der Gruppe leben, ist es oft schwer festzustellen, ob ein Kaninchen krank ist. Eine genaue Beobachtung des Kaninchens ist notwendig.
Frühe Warnzeichen sind:
das Kaninchen frisst weniger oder gar nicht mehr.
verklebtes Fell, als Zeichen einer Durchfallerkrankung
tränende Augen
häufiges Niesen
feuchte, verklebte Nase
häufiges Jucken
Gleichgewichtsstörungen
häufiges Zähneknirschen, als Zeichen von Schmerz
Hinken, als Symptom einer Verletzung
Starker Juckreiz, struppiges Fell, Fellkahlstellen
Auch Wohnungskaninchen sollten geimpft werden. Warum, können Sie hier nachlesen.

Zur Zeit gibt es drei Impfungen gegen:
Myxomatose (6 Monate Impfschutz)
Kaninchenschnupfen (1 Jahr Impfschutz)
Chinaseuche (1 Jahr Impfschutz)

 


 
   
 
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